Volkstrauertag 2022

Auch in diesem Jahr richtete die Kameradschaft ehemaliger Soldaten Rüthen e.V. die Gedenkfeier im Rahmen des Volkstrauertages aus.

Die Stimme zu erheben gegen Verletzungen der Menschenrechte

Wie wichtig die Erinnerung an Grauen des Krieges und Mahnung vor Gewaltherrschaft und Tyrranei sind, sagen die Nachrichten nahezu täglich mit trauriger Aktualität. Entsprechend bedeutend ist es, hinter den Kranzniederlegungen die Bedeutung des Gedenktages bewusst zu machen und in den Reden über den Inhalt nachzudenken. In Rüthen zogen die Teilnehmer auf Einladung der Kameradschaft Ehemaliger Soldaten nach einem Gottesdienst zu dem Ehrenmal, wo Johannes Erling Worte an die Anwesenden richtete.

Johannes Erling


„Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens“, zitierte er den Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer. 77 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges und über 100 Jahre nach dem Ende des 1. Weltkrieges erschüttern auch in Europa immer noch Gewaltausbrüche, unserer Freiheiten und lassen demokratischen Errungenschaften nicht mehr selbstverständlich aussehen, sagte Erling weiter und fragte mit Blick exemplarisch auf die Ukraine: „Wie kann ein Mensch so viel Leid und Elend stiften?“ Flüchtlinge in Deutschland und die Frage nach einer Erblast der jüngeren Geschichte fasste Erling mit dem Auftrag zusammen, alle Möglichkeiten zur Förderung eines gerechten Friedens und zur Wahrung der Menschenrechte konsequent anzuwenden.

Entsprechend forderte er auf, auch über den Tellerrand des eigenen, nationalen Gedenkens hinaus zu schauen. „Wir müssen Antworten finden auf die Fragen, was können oder was müssen wir tun dass Menschen in Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit leben können“, sagte Erling und nannte als eine Antwort den Volkstrauertag, aus Respekt vor den Millionen Opfern von Krieg und Gewalt und zur Weitergabe von Erfahrungen an künftige Generationen. „Unser Wissen um die Geschichte, die Informationen über unheilvolles Geschehen auch in der Gegenwart verpflichten uns, die Stimme zu erheben gegen Verletzungen der Menschenrechte und des Völkerrechts“, schloss er mit einem Appell.